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Der Einsatz moderner Hightechgeräte macht zunehmend Landwirtschaftsberufe attraktiv.

Leuchtturm
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Aus Sicht des Bauernverbandes Nordvorpommern e.V. berichtet 

Mittlerweile gibt es keinen Bereich, indem der demografische Wandel nicht seine Auswirkungen zeigt. Auch die Landwirte von Nordvorpommern haben mit der demografischen Entwicklung zu kämpfen. Ein Nachwuchsmangel zeichnet sich deutlich ab.

RÜM_Bauernverband
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Zunehmend spüren wir die Auswirkungen der demografischen Entwicklung in der Landwirtschaft. Deutlich wird dies vor allen Dingen an der Anzahl der eingehenden Bewerbungen für landwirtschaftliche Ausbildungsberufe. Die Bewerbungen haben sich drastisch reduziert. Hinzu kommt, dass bei vielen Schulabgängerinnen und Schulabgängern und deren Eltern in den Köpfen kein realistisches Bild von landwirtschaftlichen Berufen existiert. Das, was sich vorgestellt wird, hat mit der Realität oftmals gar nichts mehr zu tun. Die Landwirtschaftsberufe und ihre Anforderungen haben sich durch den hohen Einsatz moderner Hightechfahrzeuge in den letzten Jahren drastisch gewandelt“, so Dr. Holger Brandt, Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordvorpommern e.V. Zwar sei es nach wie vor körperlich anstrengend in einem landwirtschaftlichen Beruf tätig zu sein, hingegen sei die Tätigkeit selbst technisch äußerst ansprechend und anspruchsvoll. Die heutigen Traktoren seien absolute Hightechgeräte, die in keinster Weise mit früheren Traktoren vergleichbar seien. Mähdrescher sind mit vollklimatisierten Fahrerkabinen samt CD-Player und kleinem Kühlschrank ausgerüstet. „Ein derartig modernes Fahrzeug bedienen zu können, ist eine große Herausforderung und macht viel Spaß. Die Mähdrescherfahrer sind schon zu beneiden. Die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft im Bereich der Pflanzenproduktion haben sich deutlich drastisch verbessert“, sagt Dr. Brandt.

Anders die Situation in der Tierhaltung. Kühe müssen nach wie vor zweimal am Tag gemolken werden. Wodurch ein geteilter Arbeitstag aus sich heraus entsteht, was ein wenig unattraktiv ist. In ehemaligen Landkreis Nordvorpommern wird in den Landwirtschaftsberufen Landwirt, Tierwirt, Pferdewirt und Fachkraft für Agrarservice ausgebildet. Die Berufsschulen für landwirtschaftliche Ausbildungsberufe in MV sind in Güstrow und Jörnstorf. Bezogen auf den Beruf Landwirt ist auch eine Berufsausbildung mit Fachhochschulreife möglich, ähnlich wie es zu DDR-Zeiten die Möglichkeit einer Berufsausbildung mit Abitur gab. Managerinnen und Manager werden, wie überall, auch in der Landwirtschaft gebraucht und dringend gesucht. Insofern ist die Landwirtschaft eine sehr interessante Branche auch für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.

In welcher Region es welche landwirtschaftlichen Ausbildungsbetriebe gibt, darüber erteilt der Bauernverband Nordvorpommern e.V. Auskunft. Übersichtlich in einer Liste werden dort die Ausbildungsbetriebe geführt. „Die Aktualität ist in diesem Bereich sehr wichtig. Stetig kommen neue Ausbildungsbetriebe hinzu, werden Ausbildereignungen abgelegt, während andere aufhören auszubilden. Insofern begrüßen wir als Bauernverband Nordvorpommern RÜM mit der Angebotslandkarte für Unternehmen im Internet. Jeder kann hier seine freien Ausbildungs- und Praktikumsplätze listen. Ein schneller und unkomplizierter Zugang und Zugriff für beide Seiten“, sagt Dr. Brandt.

Langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass die Ausbildungsbetriebe am liebsten Jugendliche aus der Region nehmen, die zuvor Praktika in der Landwirtschaft absolviert haben. Viele Betriebe bieten gern Schulpraktika an. „Fakt ist, dass in der Landwirtschaft aufgrund des in den letzten Jahren stetig gestiegenen Einsatzes von modernen technischen Gerätschaften und Fahrzeugen auch die Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber gestiegen sind. Wobei gute Noten nicht alles sind, vor allem in der Tierhaltung. Wir machen oft die Erfahrung, dass Liebe, Hingabe und ein gutes Händchen für die Tiere, da einiges wettmachen können. Insofern sind Praktika für beide Seiten sehr wichtig; für die Jugendlichen, um sich auszuprobieren und unter Umständen eine Passion für die Tiere zu entdecken, und für die Betriebe, um jemand Begabtes zu finden“, meint Dr. Brandt.

Um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, nehmen viele Landwirtschaftsbetriebe am Tag des offenen Hofes oder bei Pflug- sowie Melkwettbewerben teil. Der Bauernverband Nordvorpommern e.V. selbst ist auf Berufs- und Ausbildungsmessen vertreten. „Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Nachwuchsmangels sehen wir es als eine Notwendigkeit an, besonders auf dem Berufsmessen präsent zu sein. Wir brauchen nicht nur klasse Facharbeiterinnen und Facharbeiter in der Landwirtschaft, sondern auch einen gut ausgebildeten und engagierten Nachwuchs und das vor allem auch im Managementbereich, womit die Landwirtschaft auch für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten interessant und attraktiv ist. Was die Teilnahme an Berufsmessen anbelangt, werden wir zukünftig wieder verstärkt einen Schwerpunkt darauf in unserer Arbeit mit legen. Um hierfür personell qualitativ gut aufgestellt zu sein, werden wir zwei Kolleginnen bzw. Kollegen weiterbilden. Sie werden eine Fortbildung beim Landesbauernverband in Neubrandenburg absolvieren“, so Dr. Brandt. Gern ist der Bauernverband Nordvorpommern e.V. auch auf schuleigenen Berufsmessen vertreten.

Kontakt:
Bauernverband Nordvorpommern e.V.
Stralsunder Straße 23
18507 Grimmen

Tel.: 038326/45570
bauernverband.grimmen@t-online.de

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