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05.03.2024

Fachtag des Kommunalen Präventionsrates des Landkreises stößt auf große Resonanz

„Stärkung demokratischer Schlüsselkompetenzen“ als zentrales Thema im Förderjahr 2024

Workshop © Landkreis Vorpommern-Rügen
Workshop © Landkreis Vorpommern-Rügen

Der Fachtag des Kommunalen Präventionsrates (KPR) fand am Donnerstag, den 22. Februar 2024, auf dem Gelände des Berufsförderungswerkes (BfW) Stralsund statt. In einem Impulsvortrag und im Rahmen von Workshops konnten sich die Anwesenden intensiv mit dem Thema Demokratie auseinandersetzen. Gleichzeitig wurden die Möglichkeiten für Kleinst-, kleine und größere Projekte vorgestellt, die durch den Präventionsrat und die Jugendförderrichtlinie des Landkreises gefördert werden können.

Kathrin Meyer, 1. Stellvertretende Landrätin, fasste in ihrem Grußwort als Vorsitzende des Kommunalen Präventionsrates Vorpommern-Rügen kurz dessen Entstehung und Entwicklung seit 2012 zusammen. Zudem erläuterte sie, weshalb der Fokus der Förderung für das Jahr 2024 auf der „Stärkung demokratischer Schlüsselkompetenzen“ liegt und entsprechende Projekte vorrangig gefördert werden: „Die letzten Jahre waren von Krisen geprägt. Klimawandel, Pandemie und Krieg, Energiemangellange oder Inflation – viele Menschen sind verängstigt. Angst führt zu Unsicherheiten, die sich in Wut und Aggression äußern können. Ein offener, respektvoller und wertschätzender Umgang sowie eine gesunde Streitkultur werden vernachlässigt. Immer häufiger werden Konflikte und Meinungsverschiedenheiten bei Kindern und Jugendlichen mit Gewalt gelöst, berichten Partner aus der Praxis. Demokratische Werte und Normen gehen dabei verloren. Das wollen wir ändern!“ Außerdem dankte Kathrin Meyer ausdrücklich der Sparkasse Vorpommern-Rügen und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung M-V, deren jahrelange finanzielle bzw. beratende Unterstützung bereits viele tolle Projekte ermöglicht hat.

Wie kann die „Stärkung demokratischer Schlüsselkompetenzen“ gelingen für ein besseres Miteinander? Welche Kompetenzen sind gemeint und was ist eigentlich Demokratie? In ihrem Vortrag hatte Tatjana Rudolph, Studienleiterin am Regionalzentrum für demokratische Kultur und Kommunikationspsychologin, einige Antworten parat: Zu lernen, was Meinung und was Fakt ist; zu wissen, welche Quellen seriös sind und verlässliche Informationen liefern oder wie diese verzerrt dargestellt werden können, sind relevante Aspekte. Wieder Mitgefühl und die Akzeptanz von Unterschieden in die Debattenkultur einzubringen oder sich zu beteiligen und dadurch Selbstwirksamkeit zu erfahren, tragen zur Stärkung demokratischer Schlüsselkompetenzen bei.

Die drei Workshop-Angebote griffen die Fragen auf verschiedene Weise auf und versuchten, mit den Teilnehmenden gemeinsam Antworten und Lösungsschritte zu finden. Dabei konnten sie beispielsweise in neue Rollen schlüpfen. Wer sich darauf einlässt, kann sich besser in andere hineinversetzen. Einen neuen Blickwinkel einzunehmen, fördert das Verständnis für die „andere Seite“. Die lauten Lacher, die regelrecht durch die Wände zu hören waren, bezeugten, dass Demokratie durchaus unterhaltsam ist und kein trockenes Thema sein muss.

Jetzt sind die Träger, Vereine oder Privatpersonen gefragt, die passende Projekte initiieren und durchführen wollen. Wer dafür eine Finanzspritze benötigt, kann den Antrag beim Kommunalen Präventionsrat einreichen. Als Ansprechpartnerin steht Katharina Hoffmann telefonisch unter 03831 357-2309 zur Verfügung. Die Unterlagen sind als PDF auf der Internetseite des Landkreises beim Kommunalen Präventionsrat unter „Fördermöglichkeiten“ hinterlegt: www.lk-vr.de/Politik/Kommunaler-Präventionsrat.

 

Autor/in: Landkreis Vorpommern-Rügen